Was hat Ihre erste Liebe mit Lernen zu tun?

Kennen Sie die Idee vom Nürnberger Trichter? Der wird am Kopf angesetzt und alles was man wissen soll wird über diesen Trichter in den Kopf hineingeschüttet. Daher stammt auch die Redewendung: „jemandem etwas eintrichtern!“. Die Vorstellung ist bestechend originell und gleichzeitig so weit von der Realität entfernt wie ein Fotoapparat vom Liebesrausch.

Können Sie sich noch an Ihre erste Liebe erinnern?

Wenn Sie die Erinnerungen daran wachrufen, werden Sie feststellen, wie hilfsbereit Ihr Gedächtnis die vielen Detailinformationen bereitstellt. Und oft bekommen Sie damit auch gleich die „prickelnden Gefühle“ mitgeliefert, die damals vorgeherrscht haben. Probieren Sie es aus.

Woran Sie vielleicht nicht gedacht haben: diese Informationen, die Sie gerade abgerufen haben, die haben Sie damals „gelernt“. Denn so funktioniert „Lernen“. Die alten Vorstellungen im Stil des Nürnberger Trichters, dass man Informationen am „Fühlen“ vorbei in das Großhirn schieben kann, sind längst überholt. „Lernen“ ist ein Prozess bei dem Gefühle eine enorm wichtige Rolle spielen. Daher ist es auch so wichtig, dass das „Lernen“ in einer anregenden, spannenden, fehlertoleranten, konstruktiven, humorvollen Atmosphäre geschieht.

„Niederlagenlose Lernstrategien“ … „Lernen ohne Angst“ … sind die aktuellen Schlagworte. Der Gehirnforscher DDr. Manfred Spitzer bringt es in einem Satz auf den Punkt: „Wer unter Angst lernt, lernt die Angst gleich mit“. Und je älter Sie werden, umso lieber erinnern Sie sich an Dinge zurück, die Ihnen gut getan haben. Das ist ein Mechanismus, den die Natur geschickt in unser Nervensystem eingebaut hat. Denn jedes Mal, wenn Sie sich an Dinge erinnern, die Ihnen Angst gemacht haben, schwächen Sie damit Ihr Immunsystem. Umgekehrt stärkt jede angenehme Erinnerung Ihr Immunsystem in dem Moment, in dem Sie daran denken. Wenn also erwachsene Menschen Schwächen in Geschichte, Mathematik, Geographie oder beliebigen anderen Schulgegenständen aufweisen, sind sehr oft schulische „Angst-Erlebnisse“ in diesem Gegenstand die Ursache dafür. Aber die Schwäche im jeweiligen Gegenstand hat auch etwas „Gutes“, denn Sie zeigt, dass das Immunsystem sich zu schützen weiß vor „vermeidbaren Schwächungen“.

Und vielleicht haben Sie auch schon beobachtet, dass Menschen, die in der Schule gar nicht so gut abgeschnitten haben und später aber ein Hobby entdeckt haben, das Sie derart fasziniert, dass diese Menschen innerhalb kürzester Zeit Wissen in Bezug auf ihr Hobby anhäufen, das durchschnittliches akademisches Niveau bei Weitem übersteigt!

Diese Beispiele geben Hoffnung und zeigen deutlich: Der Mensch ist ein „Lerntier“. Das kann auch gar nicht anders sein. Denn so wie andere Lebewesen ihre spezielle Stärke haben indem sie besonders schnell laufen oder fliegen, im Dunkeln sehen können, scharfe Zähne haben oder einen dicken Panzer … so hat der Mensch ein Gehirn, das zwar nur etwa 2 Prozent der Körpermasse ausmacht aber manchmal fast ein Viertel der bereitgestellten Energie verbraucht. Hätte dieser Luxus-Energieverbraucher, den wir in unseren Schädelwänden beherbergen, nicht den entsprechenden Nutzen gebracht um unsere Defizite gegenüber spezialisierten Tieren auszugleichen (wir fahren, fliegen, beleuchten, bauen, …), wären wir in der Evolution der Lebewesen schon lange wieder verschwunden.

Das menschliche Gehirn lernt ununterbrochen, es kann gar nicht anders. Man müsste es schon mit schweren Medikamenten daran hindern, dass es lernt. Nun heißt es entsprechenden persönlichen Nutzen daraus zu ziehen, dass unser Gehirn sowieso lernen möchte. Wenn wir das „Gelernte“ später auch wieder abrufen möchten, ist es also wichtig, in „angstfreier Atmosphäre“ zu lernen. Darüber hinaus ist es hilfreich alle Informationen die wir uns merken wollen „bildhaft“ zu lernen.

Wenn Sie mehr über ähnliche Lernstrategien wissen wollen, empfehlen wir folgenden online-Kurs: gutschein.dsbr.rocks

Hier ein Beispiel aus der Literaturgeschichte: „Die Geschichte der Tomate“.